© Leipziger Volkszeitung vom Freitag,
19. Dezember 2003Pläne für Südroute A 38 sind
komplett Grünes Licht für den Bau des
dritten Abschnitts der Südumfahrung Leipzig: Für das Teilstück zwischen der
Anschlussstelle Leipzig-Süd und der Staatsstraße 38 bei Großpösna hat
Regierungspräsident Walter Christian Steinbach jetzt den so genannten
Planfeststellungsbeschluss unterschrieben. Damit besteht Baurecht für alle
Bereiche der neuen Südumgehung.
Im Februar dieses Jahres hatte das
Autobahnamt Sachsen beim Regierungspräsidium Baurecht beantragt. Der jetzt
genehmigte Abschnitt ist rund sieben Kilometer lang. Die Trasse wird zwischen
dem Markkleeberger und dem Störmthaler See sowie zwischen den Ortslagen Auenhain
und Güldengossa geführt. Südlich der Wiesengrundsiedlung Liebertwolkwitz
entsteht im Zuge der geplanten Staatsstraße 38a die neue Autobahnanschlussstelle
Leipzig-Südost. Außerdem wird östlich des Gewerbegebietes Störmthal eine neue
Autobahnmeisterei gebaut.
Wann mit den Arbeiten für den dritten Bauabschnitt
begonnen werden kann, hängt von der Finanzierung ab. "Bisher wurden derartige
Projekte alljährlich im Herbst zwischen den Ländern und dem Bund abgesprochen,
doch diesmal wurde der Gesprächstermin verschoben", sagte Martina Pirk aus der
Pressestelle des sächsischen Wirtschaftsministeriums. Staatsminister Martin
Gillo habe jedoch erst jüngst bekräftigt, dass bedeutende Projekte für die
Infrastruktur der jeweiligen Regionen nicht dem Rotstift zum Opfer fallen
dürfen. Die Länder sollten nicht die Leidtragenden der Sparmaßnahmen
sein.
Der erste Abschnitt der Südumfahrung bis Knautnaundorf wurde bereits
für den Verkehr freigegeben, das folgende Teilstück bis Gaschwitz befindet sich
im Bau. Für den vierten Bauabschnitt wurde bereits im März Baurecht geschaffen.
Insgesamt müssen neun neue Brücken errichtet werden, darunter auch eine
Eisenbahnbrücke auf der Bahnstrecke Leipzig-Geithain. Der größte der Überwege
mit einer Länge von rund 60 Metern befindet sich im Bereich der geplanten
Gewässerverbindung zwischen Störmthaler und Markkleeberger See. Um die
benachbarten Ortslagen vor Verkehrslärm zu schützen, verläuft die Autobahn etwa
ab dem größten Brückenbauwerk in einem Geländeeinschnitt. "Zudem werden
insgesamt 2300 Meter lange Lärmschutzwälle errichtet, um vor allem Auenhain,
Güldengossa, Liebertwolkwitz und Großpösna vor größeren Lärmbelastungen zu
schützen", ergänzt Anja Kluthmann, Sprecherin des Regierungspräsidiums.
Auch
umfangreiche Aufforstungsmaßnahmen sind im Projekt enthalten. So wird unter
anderem im ehemaligen Tagebaugebiet zwischen der Autobahn und der Crostewitzer
Höhe Wald angepflanzt. Nahe Auenhain und Güldengossa kommen Büsche und Gehölze
in die Erde, wobei sich auch Einwohner von Güldengossa mit
Gestaltungsvorschlägen beteiligten. Darüber hinaus werden Laubmischwälder
zwischen der Staatsstraße 38 nahe Liebertwolkwitz-Großpösna und der Bahnstrecke
Leipzig-Geithain, westlich von Großpösna sowie nordöstlich von Dreiskau-Muckern
gepflanzt. Eine ehemalige Gärtnerei in Leipzig-Miltitz wird renaturiert,
unmittelbar an der Autobahn liegende Brücken und sonstige technische Anlagen in
die Landschaft einbezogen.
Die Südumgehung Leipzig ist Teil der Autobahn 38
und eine zusätzliche Ost-West-Verbindung innerhalb Deutschlands und Europas. Die
A 38 verbindet Mitteldeutschland mit dem Raum Kassel/Göttingen und über die A 44
(Kassel-Dortmund) auch auf direktem Weg mit dem Ruhrgebiet. Sie soll auch die
stark befahrenen Autobahnen von Berlin nach Hannover und von Görlitz nach
Eisenach entlasten. Gleichzeitig stellt die Südumfahrung einen leistungsfähigen
Verkehrsweg im Südraum Leipzig dar, in dem durch den Braunkohlenabbau nahezu
alle Ost-West-Verbindungen verloren gegangen sind.
Andrea Richter
© Handwerksblatt der HKW Lpz.
Mai/2003Verkehrsministerium versichert: A 38 ist in zwei Jahren
fertig.Beim Mitteldeutschen Verkehrsforum drängt die Wirtschaft auf
Infrastrukturentwicklung Leipzig (so).
Mitte 2005 soll die A 38 als
Südumfahrung Leipzigs fertig sein. Das versicherte Iris Gleicke,
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium jetzt beim 3.
Mitteldeutschen Verkehrsforum in Leipzig. Zuvor hatten die
Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer und der Präsident der IHK zu Leipzig,
Sigrid Zimmermann und Wolfgang Topf, nochmals Druck gemacht. Der Ausbau der
Verkehrs- und Infrastruktur müsse, gerade im Hinblick auf die Olympia-Bewerbung,
oberste Priorität haben, so die Wirtschaftsvertreter. Die A 72 werde noch in
diesem Jahr begonnen, konkret die Strecke zwischen Chemnitz und Penig sowie die
Ortsumgehung Borna, sicherte Gleicke weiter zu. Bis 2006 soll sie von Chemnitz
nach Borna nutzbar sein. Fritz Hähle, CDU-Fraktionschef im sächsischen Landtag,
erinnerte die Bundespolitikerin daraufhin an eine Bedin gung des Freistaates,
dass seine Mitfinanzierung daran geknüpft ist, dass die A 72 tatsächlich 2006
fertig gestellt wird. Dem Mitteldeutschen Verkehrsforum war ein Runder Tisch A
38 voraus gegangen, den Handwerkskammer und IHK organisiert hatten. Dabei
drängten die Präsidenten auf eine Finanzierungszusage und verschickten
entsprechende Briefe im Vorfeld an den Bundeskanzler und an den
Bundesverkehrsminister.
© Leipziger
Volkszeitung vom Donnerstag, 24.
April
2003Regierungspräsidium: Fertigstellung A 38 frühestens Mitte 2005
Leipzig. Eine planmäßige
Fertigstellung der Autobahn A 38 im Süden von Leipzig bis Ende 2004 ist nicht
mehr zu realisieren. Falls die Mittel aus dem Bundesverkehrsministerium jetzt
fließen sollten, könnte die A 38 als Südumfahrung Leipzigs frühestens Mitte 2005
fertig gebaut sein, teilte das Regierungspräsidium Leipzig heute nach einem
Krisengespräch mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Leipzig
mit.
Der
Südring, der die Autobahn A 9 mit der Autobahn A 14 verbindet ist 37 Kilometer
lang. Die Kosten für die Trasse belaufen sich auf 276 Millionen Euro. Zu den
Verzögerungen sei es gekommen, da der Bund die erforderlichen Mittel nicht
rechtzeitig freigegeben habe. Die A 38 hat wegen der Bewerbung Leipzigs für die
Olympischen Spiele 2012 und der BMW-Ansiedlung große Bedeutung. Das Unternehmen
benötigt die Trasse als alternative Route für die Anlieferung.
Die
Ergebnisse des Krisengespräches sollen in den von Industrie- und Handelskammer
und Handwerkskammer zu Leipzig innitierten „Runden Tisch“ für die termingemäße
Fertigstellung einfließen. Der „Runde Tisch“ werde die Zusage von Bundeskanzler
Gerhard Schröder einfordern. Dieser hatte mehrfach die Realisierung der A 38 bis
2004 zugesagt.
dpa© Leipziger
Volkszeitung vom Mittwoch, 23. April 2003Pösna-Park
droht mit Klage - Streit um Autobahnanschluss spitzt sich zu Der
Ton im Streit um den Autobahnanschluss der A 38 bei Liebertwolkwitz wird
schärfer. Während sich heute die Spitzen der Verwaltungen treffen, um über die
Beschleunigung des Trassenbaus zu beraten, hat der Pösna-Park jetzt eine Klage
gegen den geplanten Entwurf angedroht. Damit würde der Fertigstellungstermin der
Autobahn Ende 2004 endgültig ins Wanken geraten.
"Wir werden klagen. Wenn
uns kein anderer Weg bleibt, müssen wir auch zu diesem Mittel des Rechtsstaats
greifen." Pösna-Park-Chefin Gaby Pemper fühlt sich von den Autobahnplanern an
die Wand gedrängt, sieht Investitionen in das Einkaufscenter mit seinen rund 600
Arbeitsplätzen in Gefahr. "Wir wissen, dass ein Autobahnamt nicht für
Shopping-Center baut. Aber es gibt eine Fürsorgepflicht", sagt die
Geschäftsführerin. "Wir wollen durch die Autobahn nicht schlechter gestellt sein
als ohne."
Als sie damals den Pösna-Park plante, sei noch von einem
Autobahnanschluss unmittelbar an der Verbindungsstraße zwischen Liebertwolkwitz
und Großpösna die Rede gewesen, erläutert Gaby Pemper. Tatsächlich hatte das
Regierungspräsidium erst vor knapp zwei Jahren die neue Anschlussstelle
südwestlich von Liebertwolkwitz an der Verbindungsstraße nach Störmthal
präsentiert. Der Vorschlag sei aus dem Straßenbauamt gekommen, Leipzig habe sich
dafür eingesetzt, heißt es. Die Region wünsche Abfahrt und Verbindung von der
Ortsumgehung Liebertwolkwitz direkt in den Südraum, argumentiert auch Holger
Wohsmann vom Autobahnamt.
Pemper sieht das anders: 1,7 Kilometer liege
die Abfahrt vom Park entfernt, über mindestens zwei Ampeln müssten die meist mit
dem Auto anreisenden Kunden fahren - das werde viele abhalten. Inzwischen liegt
ihr ein erstes Gutachten des Mainzer Verkehrsplaners Professor Wolfgang
Mensebach vor. Ergebnis: Etwa 25 Prozent des Pösna-Park-Verkehrs werde bei einer
Version aˆla Autobahnamt wegbrechen und sich neu orientieren - sprich: andere
Geschäfte aufsuchen.
Fürsprecher hat Pemper inzwischen nicht nur bei der
Gemeinde Großpösna und beim Landkreis gefunden. Auch die Bürgerinitiative
Liebertwolkwitz, die zunächst wegen der Abfahrt Bedenken hatte, ist
umgeschwenkt. "Die Ortsumgehung von Liebertwolkwitz würde mit der
Pösna-Park-Version besser funktionieren", sagt Manfred Sperling. Und die
Lärmbelästigung der Wiesengrundsiedlung werde nicht zunehmen.
Tatsächlich
hatte selbst das Autobahnamt in früheren Verkehrsprognosen der Park-Variante die
besseren Noten gegeben. 3700 Fahrzeuge pro Tag würden durch Liebertwolkwitz
fahren, der Rest die neue Ortsumgehung nutzen, hieß es noch vor zwei Jahren. Bei
der jetzt vom Amt favorisierten Abfahrt müsste "Wolks" 8200 Fahrzeuge ertragen.
Für Großpösna erwarten die Planer 14.000 Wagen pro Tag beziehungsweise 16 300
bei der Center-Version. Das Autobahnamt hält unterdessen nichts mehr von diesen
Zahlen. Es gebe neue Rechenmodelle, andere Ergebnisse, so die Behörde. Insgesamt
sei die nun vorgeschlagene Version besser, so
Wohsmann.
ADAC-Verkehrsfachberater Wilhelm Krienke findet die neue
Südachse, die das Autobahnamt mit seiner Planung aufbauen möchte, unnötig. "Dazu
gibt es künftig die A 72 von Chemnitz nach Leipzig." Niemand werde in Espenhain
abfahren, übers Land zuckeln, um in Liebertwolkwitz auf die neue Ortsumgehung zu
gelangen. "Da fährt man die Autobahn weiter und wechselt am Kreuz auf die A 38.
Das geht viel schneller." Er findet die Park-Variante "eleganter".
Birgit
Kreutzmann von der Landwirtschafts AG aus Großpösna steht ebenfalls hinter dem
Park. "Wir bewirtschaften mit 56 Mitarbeitern rund 2000 Hektar Land in dem
Gebiet. Die Autobahn wird uns etwa 300 Hektar wegnehmen." Das stelle sie vor
große Probleme. Die Variante von Frau Pemper werde sie etwas weniger Land
kosten.
Regierungspräsident Walter Christian Steinbach muss nun
entscheiden. Er äußerte sich gestern so: "Das Planfeststellungsverfahren
ist
vom Ergebnis her offen. Wir stehen einer Lösung, die verkehrlich sinnvoll
ist, aufgeschlossen gegenüber."
J. ter Vehn ©
Leipziger Volkszeitung vom Freitag, 28. März 2003Fünf Kilometer Erdwall schützen vor
A-38-Krach Für das
acht Kilometer lange A-38-Stück zwischen der A 14 und Liebertwolkwitz, den so
genannten vierten Bauabschnitt, hat das Regierungspräsidium den
Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit kann das Autobahnamt die
Bauleistungen ausschreiben. Im Mai beginnen erste Arbeiten.Der Abschnitt gilt
als der bautechnisch leichteste der noch ausstehenden Teile der künftigen
Leipziger Südumfahrung - verläuft er doch auf gewachsenem Boden und muss nicht
wie seine Brüder teilweise ehemalige Tagebaukippen nutzen. Und doch haben es
auch die knapp acht Kilometer von der A-14-Anschlussstelle, die als so genannte
Trompete hergestellt wird, bis zur Verbindungsstraße Liebertwolkwitz/Großpösna
in sich: Acht neue Straßenbrücken entstehen, mehrere Staats- und Kreisstraßen
werden genauso abschnittsweise verlegt wie die Bäche Pösgraben, Königsbachgraben
und Threne. Vier Brücken über Gewässer und einige Durchlässe müssen errichtet
werden. Sechs Regenrückhaltebecken werden gebaut, nördlich von Großpösna ist ein
Autobahn-Parkplatz mit Toilette vorgesehen. An der Staatsstraße 38 zwischen
Liebertwolkwitz und Großpösna geht eine provisorische Anschlussstelle in
Betrieb, bis die endgültige Abfahrt südlich von Liebertwolkwitz im dritten
Bauabschnitt fertig ist. Die A 14 wird auf einer Länge von 2500 Metern für die
Ein- und Ausfädelspuren mit ausgebaut.
Um die Bewohner von Liebertwolkwitz,
Großpösna und seiner Auensiedlung, Seifertshain, Fuchshain und Albrechtshain vor
Lärm zu schützen, werden Lärmschutzwälle mit einer Gesamtlänge von 5100 Metern
errichtet", erläuterte Anja Kluthmann vom Regierungspräsidium gestern den
Beschluss. Hinzu kämen noch Wälle, die der besseren Gestaltung wegen gebaut
werden. Auch sie hätten einen lärmmindernden Effekt.
Im Einzelnen sind
Lärmschutzwälle vorgesehen:
- Nordwestlich der A38 zwischen der
provisorischen Abfahrt und dem Pösgraben sowie der Milchviehanlage Seifertshain
und der Kreisstraße Seifertshain/Fuchshain;
- Südöstlich der A38 zwischen der
provisorischen Abfahrt und dem neuen Autobahnparkplatz sowie von der Straße
Liebertwolkwitz/Auensiedlung bis in Höhe des Milchviehhofs;
- Entlang der A
14 auf Albrechtshainer Seite ab der Kreisstraße nach Wolfshain auf etwa 250
Metern Länge. Im Bereich der Parthenbrücke entsteht eine
Lärmschutzwand.
Knapp ein Jahr hatte das Regierungspräsidium für den
Beschluss benötigt, mit dem das Autobahnamt die Ausschreibung starten kann. Im
Mai begännen erste Arbeiten für die Anbindung auf der A 14, im Herbst sei der
eigentliche Baubeginn, so Autobahnamtschef Volker Strobel gestern. Insgesamt
veranschlagt er für den Abschnitt 53,8 Millionen Euro.
Dann steht nur noch
der dritte Bauabschnitt aus. Für das Stück von Gaschwitz bis Liebertwolkwitz
wurde am 20. Februar die Planfeststellung beantragt, Regierungspräsident Walter
Christian Steinbach: "Wir arbeiten mit Nachdruck an dem Verfahren und haben uns
das Ziel gesetzt, noch in diesem Jahr Baurecht herzustellen." Wie berichtet,
soll die gesamte Trasse 2005 fertig sein. Die A 38 führt als Südharzautobahn
weiter bis zur A7 nach Göttingen.
J. ter Vehn
© Leipziger Volkszeitung vom
Mittwoch, 19. März 2003Zwei Kilometer Wall schützen
Auenhain und Güldengossa Sieben Kilometer lang wird das A
38-Teilstück zwischen Gaschwitz und Großpösna. Nach den Plänen des Autobahnamtes
soll mit dem Bau Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres begonnen werden.
Anwohner konnten sich die detaillierten Unterlagen diese Woche bereits ansehen
und erfuhren vom Autobahnamt etwas über den geplanten Lärmschutz. Einwohner
vorwiegend der Großpösnaer Ortsteile Güldengossa und Störmthal informierten sich
am Dienstagabend über den geplanten dritten Abschnitt der A 38 in der Nähe ihrer
Ortschaften. Im Mittelpunkt standen dabei erwartungsgemäß die geplanten
Lärmschutzeinrichtungen.
Das dritte Teilstück der A 38 beginnt an der
Anschlussstelle Leipzig-Süd nahe der B 2/95 und verläuft zwischen dem künftigen
Markkleeberger und dem Störmthaler See, wobei die Trasse dicht an Güldengossa
und der Markkleeberger Siedlung Auenhain entlang führt. Der etwa sieben
Kilometer lange Abschnitt endet südlich des Liebertwolkwitzer Wohngebiets Am
Wiesengrund.
In vier Häusern wird's lauter.
"Wir haben für Auenhain
einen 1150 Meter langen und für Güldengossa einen 750 Meter langen
Lärmschutzwall geplant", so Holger Wohsmann, Planungsleiter im Autobahnamt
Sachsen. Die per Gesetz vorgeschriebenen Lärm-Grenzwerte von 49 Dezibel in der
Nacht und 59 Dezibel tagsüber würden laut Prognose für das Jahr 2015
eingehalten. Lediglich bei vier Wohngebäuden in Güldengossa liegen die Werte
nachts einen Dezibel höher als erlaubt, was Wohsmann aber "zumutbar"
findet.
Zwischen Autobahn und Siedlungen sollen zudem 55 Hektar Wald
gepflanzt werden, um zusätzlich gegen Lärm sowie gegen Schneeverwehungen zu
schützen. Das Amt bemüht sich darum, die entsprechenden Flächen von den
Besitzern zu kaufen.
Um die beiden ehemaligen Tagebaurestlöcher zu
queren, wird eine Brücke mit 60 Metern Stützweite und 9,35 Meter Durchfahrtshöhe
gebaut. Wie berichtet, werden die Seen durch einen Kanal verbunden und eine
Schleuse errichtet, um das unterschiedliche Höhenniveau der Gewässer
auszugleichen. Etwa vier Meter steht nach dem Ende der Flutung das Wasser im
Störmthaler See höher als im Markkleeberger.
Bahnbrückenbau startet im
JuliEine Brücke soll auch zwischen Großpösna und Liebertwolkwitz
entstehen, wo die A 38 die Bahnstrecke Leipzig-Geithain kreuzt. "Im Juli
beginnen die Vorbereitungen, Anfang des Jahres 2004 soll das Bauwerk in einer
Sperrpause der Bahn dann eingesetzt werden", erklärte der Planungschef. Die
geplante Anschlussstelle der A 38 an die S 38 wird sich zwischen der Siedlung Am
Wiesengrund und dem Gewerbegebiet Güldengossa befinden. Über eine vom Pösna Park
vorgeschlagene Variante näher an Großpösna (die LVZ berichtete) müsse letztlich
das Regierungspräsidium Leipzig als Planfeststellungsbehörde entscheiden, so
Wohsmann.
Die jetzige S 38 zwischen Liebertwolkwitz und Großpösna gilt
außerdem als Provisorium für die A 38, um den Verkehrsfluss aufzunehmen, sollte
der vierte Bauabschnitt eher fertig sein. Die Pläne für das dritte Teilstück
sollen noch vor den Sommerferien öffentlich ausgelegt werden. Dann könnten
Betroffene auch ihre Einwände geltend machen, so Wohsmann.
A.
Matsch